»Nebel im August«. Wie erzählt man Euthanasie im Kino?
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Case Study
»Nebel im August«. Wie erzählt man Euthanasie im Kino?
Das Genre des 'Holocaust-Dramas' spielt im internationalen Kino eine sehr gewichtige Rolle. In dessen Schatten gehen immer noch andere unmenschliche Facetten der Nazi-Diktatur unter. So etwa die planmäßige und methodische Tötung 'lebensunwerten Lebens' unter dem Deckmantel der 'Euthanasie'. Dieses Thema wurde filmisch erst spärlich behandelt. "Nebel im August" erzählt die (wahre) Geschichte von ERNST (Ivo Pietzcker), der als rebellischer Junge in der Psychiatrie Kaufbeuren umgebracht werden soll. Doch Ernst wehrt sich. Regisseur Kai Wessel hat mit einer Starbesetzung (u.a. mit Sebastian Koch, Fritzi Haberlandt, Henriette Confurius) nach dem Drehbuch von Holger Karsten Schmidt eine Gratwanderung zwischen Hoffnung stiftendem Coming-of-Age und niederschmetternd direkter Schilderung der Tötungsmaschinerie inszeniert. Wir sprechen mit dem Produzenten des Films Ulrich Limmer über die Frage, wie es heute möglich ist, solch schwierige Themen dennoch ins Kino zu bringen. Angesichts der angespannten Marktlage (immer mehr Filme drängen in immer weniger Kinos) muss ein Film wie „Nebel im August“ ganz bestimmte dramaturgische und erzählerische Voraussetzungen erfüllen, um sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen zu können. Welche Entscheidungen wurden hier im Vorfeld getroffen? Welche Schwierigkeiten taten sich in der Drehbuchentwicklung auf? Und wie betrachtet der Produzent wenige Wochen nach dem Kinostart die gesamte Entwicklung des Projekts? Das Gespräch soll bewusst ein Lanze für den schwierigen Kinofilm brechen und den Zuhörern Mut machen, sich ähnlich komplizierten Herausforderungen zu stellen.