Fiktionales Erzählen findet immer noch hauptsächlich aus männlicher Perspektive statt. Was muss passieren, damit sich das ändert und was bedeutet das für die Dramaturgie? Inwiefern beeinflussen patriarchalische Denk- und Erzählmuster unser Storytelling als auch die Darstellung weiblicher Charaktere? Das Gespräch soll einen Überblick über aktuelle Trends geben, Überlegungen und Initiativen benennen und sich mit der Frage beschäftigen, wie Stoffentwicklung sich verändern muss.
Alle Veranstaltungen im Überblick
Einlass: 8:30 Uhr | Begrüßung: 9:15 Uhr | Veranstaltungen: 9:45 - 19 Uhr
In der Mittagspause findet von 13:15 - 13:45 Uhr in Raum 1 unser beliebtes Speed Dating statt. Außerdem wird es zum Ausklang der Veranstaltung um 19 Uhr einen Sektempfang geben.
Stand: 25.10.2018 - Programmänderungen möglich.
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Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Gästen werden laufend aktualisiert.
09:15 - 09:30
Raum 1
Begrüßungsrede
Dr. Eva-Maria Fahmüller
Vorstandsvorsitzende von VeDRA
Raum 2
Podiumsdiskussion
Die Finanzierung von Dokumentarfilmen wird immer schwieriger, die Vorlaufzeiten sind lang. Was tun, wenn ein Thema so aktuell ist, dass man nicht auf die Förderzusage warten kann? Am Beispiel von "The Cleaners", dem Debütfilm von Hans Block und Moritz Riesewick, soll diskutiert werden, ob und auf welche Weise die Art der Finanzierung die Dramaturgie und Erzählweise eines Dokumentarfilms beeinflusst und welchen Stellenwert eine frühzeitig entwickelte Marketingstrategie bei der Stoffentwicklung hat.
Raum 3
Gespräch
In der siebten Ausgabe ihrer Reihe „Neue Dramaturgien“ spricht Eva-Maria Fahmüller mit dem Medienwissenschaftler, Germanisten und Buchautoren Heinz-Peter Preußer über die aktive Beteiligung der Zuschauer: über Imagination. Was bedeutet es für Filmgeschichten, dass Rezipienten die Elemente eines Films oder einer Serie in ihren Vorstellungen zu einer vollständigen und kohärenten Welt zusammensetzen? Wann ist dieser Prozess für sie befriedigend? Und lassen sich diese Erkenntnisse in die dramaturgische Praxis übertragen?
Raum 1
Podiumsdiskussion
Jakob Lass improvisiert mit TIGER GIRL und SO WAS VON DA Wirklichkeitsfiktion und Gegenwartsrausch, Linus de Paoli seziert mit A YOUNG MAN WITH HIGH POTENTIAL eine zutiefst (un-)menschliche Begegnung eines Sozialphobikers mit seiner Umwelt und Lisa Miller kreiert im 'exotischen' Mikrokosmos Bayerisch Schwaben mit LANDRAUSCHEN einen satirisch-dramatischen Heimatfilm. Wie erkunden narrative Grenzgänger das Spektrum der Normalität?
Raum 2
Podiumsdiskussion
Filmkritiker Georg Seeßlen hat das Kino unlängst als „moralische Anstalt“ bezeichnet. Was ist dran an dieser These und wie halten es deutsche Filmemacher mit der Moral?
Raum 3
Podiumsdiskussion
Nicht-fiktionales Fernsehen für Kinder ist erfolgreich - vor allem, wenn es erzählerisch daherkommt. In welchen Schritten werden die Episoden entwickelt und produziert? Und was macht den Erfolg der unterschiedlichen Formate aus?
Raum 4
Workshop
The landscape of dramatic storytelling is changing before our eyes. New technologies and transformations of the larger context call into question the often invisible assumptions underlying the means and goals of storytelling in the media. Stories as communication are a necessary organ of any society; how are our stories serving our society today?
Raum 1
Case Study
„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ war in den 1980ern ein biographischer Bestseller, eroberte als Film die Kinoleinwand und wird nun von einem Writer´s Room als zeitgemäße TV-Serie adaptiert. Wo sehen Chefautorin Annette Hess und zwei ihrer Writers'-Room-Autor*innen dabei die größten Herausforderungen und worin bestehen für sie bis heute Reiz und Aktualität dieses Stoffes?
Raum 2
Werkstattgespräch
Altenpflege war bisher kein Comedy-Thema. Mit Magda hebt RTL jedoch eine Serienfigur ins Programm, die beides zusammenbringt. Am Beispiel der Polyphon-Erfolgsserie diskutieren wir über Humor und Klischees, Figuren und Authentizität, Innovationsdruck und die Lebensdauer von Serien.
Raum 3
Podiumsdiskussion
Die internationale Co-Produktion DER KRIEG UND ICH erzählt in acht Episoden den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust aus der Perspektive von Kindern für Kinder. Allen Verantwortlichen waren die großen Herausforderungen bewusst, die mit diesem Projekt verbunden sind. Warum haben sie sich diesen Herausforderungen gestellt und wie sind sie bei der Entwicklung des Stoffes vorgegangen?
Raum 4
Workshop
Nicht nur hinter der Kamera sind Frauen unterrepräsentiert, wir sehen sie auch seltener in Filmen, Serien und Streams. Mit NEROPA (Neutrale Rollen-Parität), einer Methode entwickelt von der Schauspielerin Belinde Ruth Stieve (www.neropa.stieve.com), lässt sich das dem entgegensteuern, bei fertigen Drehbüchern, aber auch bereits in der Stoffentwicklung. Im Zentrum dieses Workshops steht die spielerisch-kreative Auseinandersetzung mit Stereotypen sowie eine Kurzvorstellung von NEROPA.
09:45 - 11:00 | 11:30 - 12:45 | 14:15 - 15:30 | 14:15 - 17:15
16:00 - 17:15 | 16:00 - 19:00 | 17:45 - 19:00
Raum 1
Vortrag
In unserer komplex vernetzten Welt verändert sich das Geschichtenerzählen. Die „Dramaturgie der Systeme“ wird in den erfolgreichen Kinoproduktionen immer mehr zur spezifischen Erzählform des 21. Jahrhunderts, insbesondere auch in Serien. Der Vortrag erklärt die Wesensmerkmale dieser neuen Erzählform.
Raum 2
Podiumsdiskussion
Webserien suchen ihren Platz in der Medienwelt. Sie sind zwischen 3-10 Minuten lang und explizit für das Internet produziert. Ihre Produktionslandschaft ist allerdings eher unübersichtlich, schnelllebig und doch wird sie immer größer. Was ist das Besondere an Webserien? Wir sprechen mit den Machern von EMMAS WELT (dt. Webserie) über (Erzähl-) Möglichkeiten des Webs, Auswertungsformen, Finanzierung und Erzählspezifika.
Raum 3
Werkstattgespräch
Der Spreewaldkrimi, einst dramaturgischer Grenzgänger, inzwischen längst Paradebeispiel für anspruchsvolle Fernsehfilme. Wie konnte er entstehen in einer experimentier-feindlichen Zeit, wie sich durchsetzen auf einem ungeduldigen, quotenhungrigen Fernsehmarkt, und wie sich als ein jährliches Fernsehfilm-Highlight seit nunmehr 14 Jahren behaupten?
Raum 1
Podiumsdiskussion
Es wird immer schwerer, nationale Millionenerfolge im Kino zu erreichen. Selbst die bisher zuverlässigen Familienfilme erleben teilweise heftige Einbußen. An ihnen zeigt sich mustergültig, was gerade der gesamte deutsche Kinomarkt erlebt. Gleichzeitig kommt aus der Branche Kritik an konservativen, übervorsichtigen und altmodischen Erzählkonzepten. Wie gehen erfahrene und erfolgreiche Stoffentwickler mit diesen Trends um, wenn sie aktuell an Family Entertainment arbeiten?
Raum 2
Vortrag
Das US-Serien-Entwicklungskonzept "Writers' Room" inkl. des Showrunner-Modells ist schon längst in Deutschland angekommen. Stimmt das wirklich? Denn das Modell lässt sich nicht 1zu1 in unsere Strukturen übertragen. Warum eigentlich nicht?
Raum 3
Podiumsdiskussion
Ein großer Teil der Filme, die jedes Jahr fürs Kino produziert werden, findet kaum Zuschauer. Auf der anderen Seite klagen die Kinobetreiber darüber, dass ihnen zu wenige attraktive Filme angeboten werden. Der deutsche Film: besonders wertlos an der Kinokasse? Woran es liegt und wie man es ändern könnte.